Wie es sich als Band anfühlen muss, nach der Pandemie endlich wieder aus dem im Titel besungenen "Käfig" rauszukommen, verdeutlicht "Der Regen ist vorbei". Die Zeilen "Tickets von 2020 warten im Kleiderschrank" oder "Endlich wieder live! Endlich wieder raus!" sprechen wohl jeder Person aus der Seele, die nach Lockdowns und Quarantänen endlich wieder auf Festivals und Konzerte schlendern durfte. "Zusammen Allein" als gesamtes Album ist aber vor allem persönlich, gefühlvoll, nachdenklich (machend).
"Zusammen Allein" heißt auch der namensgebende Titeltrack, der die Ausrichtung der Platte schnell klar macht: Kopfecho sind tanzbar. Und auch wenn die Lyrics inhaltlich nicht ganz so locker und leicht sind wie die Musik an sich, steht der Start ins Album doch stellvertretend für die beiden Pfeiler Tanzbarkeit und Tiefsinnigkeit der Texte. So behandelt zum Beispiel "Stille" das zu frühe Abschied nehmen von einem geliebten Menschen, "Echte Männer" die Rollenklischees im Bezug auf das männliche Geschlecht ("Du schluckst die Tränen runter, nur so zum Schein, denn man hat dir gesagt dass echte Männer niemals weinen") oder "HDMDF" (Halt doch Mal die Fresse) teilt gegen all diejenigen aus, die mehr als fragwürdige Aussagen aufgrund von gekränkten Egos von sich geben ("Ich lass mir das nicht verbieten! Will endlich wieder nach Malle fliegen!"), weil hierzulande natürlich nur Lügen regieren. Wer kennt sie nicht...
Die Kost, die Kopfecho servieren, ist zu erwähnenswerten Teilen wirklich keine leichte. Dagegen stehen aber auch eine Hand voll gut gelaunter Titel wie "Supersoaker", der zum Beispiel die Hörerschaft noch einmal zurückkatapultiert in die Zeit von ICQ, Jackass und Pimp My Ride. Die Kombination aus wirklich emotionalen sowie persönlichen Themen, der Freude darüber endlich wieder uneingeschränkt Musik machen und auch performen zu dürfen und dem musikalischen Aspekt in ganzer Breite funktioniert jedoch tadellos.