Ein ausgefeilteres Songwriting, noch peniblerere und feinere Tempowechsel als bereits auf dem Vorgänger, kombiniert mit der Stimme von Vokalist Bryan Garris, die nach wie vor wie eine extrem wütende Mickey Mouse und das HB-Männchen auf Helium klingt, bestätigen Knocked Looses Status als Next-Level-Hardcore-Band. Wie der Titel mit dem Wortspiel basierend auf der englischen Formulierung „to feel blue“ (zu dt.: "deprimiert sein") bereits vermuten lässt, geht es in den Texten auf „A Different Shade Of Blue“ um Bryans persönliche Abgründe, Gedankenabwärtsspiralen und -käfige. So wirklich würden fröhliche Botschaften auch nicht zu Knocked Looses Mix aus Hardcore und Metal passen. Nebst den unverkennbar schrillen Vocals von Bryan Garris finden sich auf „A Different Shade Of Blue“ pointiert eingesetzte, tiefe Screams, die den Kontrast zwischen Musik und Stimmlage, sowie die Brachialität der zwölf Songs doppelt und dreifach verstärken. In „Misguided Song“ klingt es regelrecht, als würde Tenacious Ds Satan höchstpersönlich seinen sehr, sehr hasserfüllten Teil beisteuern. Dazu kommen als Kirsche auf der Sahne zwei Featuregäste. In „A Serpent's Touch“ gibt sich Emma Boster von Dying Wish die Ehre. Und in „Forget Your Name“ fetzt plötzlich Keith Buckleys (Every Time I Die) einschneidende Stimme markant aus den Boxen.