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This Heals Nothing - To die upon the hand I love

Manche Platten stürmen auf einen ein wie ein kalter Regensturm in einer dunklen Nacht. This Heals Nothing ist mit ihrer ersten EP ein solch musikgewordener Orkan gelungen. Ein Unwetter, das unheilvoll hereinbricht, sich zwischendurch beruhigt, um dann noch heftiger wieder einzuschlagen. Ein düsteres Erlebnis.

Den Regen erzeugen die fünf Bochumer mit viel musikalischem Gespür. Beeindruckend ist dabei vor allem ihr Gefühl für markante Riffs. In jedem der vier Tracks finden sich einige einprägsame Gitarrenlinien, die wie Donnerschläge die Songs vorantreiben. Dadurch gewinnt die Musik des Quintetts eine Kraft, die vielen Bands fehlt, die nur gedankenlos auf ihren Gitarren rumschreddern. Gelungen sind auch das Wechselspiel zwischen schnellen, aufbrausenden und ruhigen, zurückhaltenden Passagen. Man höre etwa einmal in den Beginn von „Porcelain“: Die stimmungsvoll sanft gezupften Gitarren werden nach nur wenigen Sekunden von einem musikalischen Gewitter unterbrochen, bei dem sich sämtliche Nackenhaare aufstellen. Die trauernde Lyrik von Sänger Paul Boos trägt ihr Übriges zur Finsternis der EP bei. Mal verzweifelt geschrien, mal wie ein Gedicht vorgetragen, ist der Gesang stets atmosphärisch und unterstützt das musikalische Geschehen perfekt.

Mit „To Die Upon The Hand I Love“ ist dem Bochumer Posthardcore-Gespann ein bemerkenswertes Debüt gelungen. Die vier Songs der EP eint ein Netz aus donnerndem Sound, einprägsamer Melodik und bedrückender Lyrik. Man darf gespannt sein, welche Stürme diese Band noch entfachen wird.