In den vorab veröffentlichten Interviews gaben sich Gojira sichtlich selbstbewusst - man wolle keine altbewährten Wege beschreiten und habe stets ein intrinsisches Ansinnen, die über lange Jahre erprobten Fähigkeiten bis zur Perfektion weiterzuentwickeln. Stagnation bedeute Langeweile und Unterforderung. Speziell auf lyrischer Ebene werden die bedeutsamen Themenfelder unserer Zeit angesprochen, ohne den Zeigefinger zu erheben oder aber in Lethargie zu verfallen. Das Credo lautet Angriff, ganz im Fahrwasser der ausgesprochenen „Fortitude“.
Mit „Born For One Thing“ möchte es jemand ab der ersten Spielminute wissen. Ein mit mächtigen Arrangements versehener, blitzartiger Angriff, der mit seinem dynamischen Schlagzeugspiel bedrohlich daherkommt. „New Found“ dürfte speziell im Live-Kontext seine Vorzüge entfalten. Eine unnachahmliche Unternehmung, die sich irgendwo zwischen Nu- und Alternative-Metal ihre ganz individuell eingerichtete Nische sucht und in stattlichen 6,5 Minuten Spielzeit nahezu alles richtig macht. „Another World“ orientiert sich an Triviums Werken der jüngeren Vergangenheit. Zeitgemäße metallische Klänge schließen keinerlei stilistische Fremdeinflüsse aus und erschaffen auf diese Weise ein überaus lebendiges Musikstück. „Amazonia“ lebt von seiner außergewöhnlichen Konzeption und einem gelungenen Storytelling. Der Song bildet die inhaltliche Brücke zum übergreifenden Artwork und kann auch rein instrumental auf ganzer Linie überzeugen. Dass hier noch kulturbewusste Zwecke verfolgt werden und fremden Lebensweisen ein nie dagewesener Respekt gezollt wird, verdient Anerkennung.