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Foo Fighters alias "Dee Gees" und "Hail Satin": Bitte was?

Die Foo Fighters huldigen zum Record Store Day einer Popgruppe mit lang andauernder Historie. Unter dem Decknamen "Dee Gees" covert die Band um Dave Grohl Hits der Bee Gees. Als Extra gibt es dazu Liveversionen im gewohnteren Sound der Gruppe.

Sind es nicht genau diese Aktionen, die uns alle die Musik (meistens) so lieben lassen? Wenn Musiker von Weltruhm wie die Foo Fighters sich überlegen, mit Discomusik um die Ecke zu kommen, gleichzeitig eine längst vergangene Zeit auferstehen lassen und sich dabei in bunt blinkende Lichter stellen, darf man sich darauf gerne interessiert einlassen. Die Atmosphäre stimmt, die musikalische Umsetzung sowieso. "Hail Satin" erscheint in streng limitierter Auflage und enthält vier Coverversionen von Bee Gees Klassikern, namentlich "You Should Be Dancing", "Night Fever", "Tragedy" und "More Than A Woman". Das klingt musikalisch alles in etwa so wie es sich hier liest. Zudem befindet sich der Titel "Shadow Dancing" auf "Hail Satin", ein Cover von Andy Gibb, der nie mit seinen Brüdern bei den Bee Gees Musik machen durfte und daher Solo unterwegs war.

Die Frage nach dem "Warum?" ist nach dem ersten Durchlauf dieser Fünf hinfällig. Allein, dass es sie gibt, ist großartige Unterhaltung und jeder Track auf diesem Album kann sofort und ohne Probleme in die Playlist für den nächsten 40. Geburtstag oder jegliche Hochzeiten gezogen werden. Die Tanzfläche wird voll sein, was bei vielen anderen Foo Fighters Titeln doch eher zu bezweifeln ist. Klar, am Ende und nach ein paar Runden Discovibes wünscht man sich die "alten" Foo Fighters dann doch zurück und wenn man die Wahl hätte, welchen Sound der Band man für immer und ewig hören müsste, würden die Bee Gees Cover wohl für immer in der Versenkung verschwinden. Aber so läuft das ja zum Glück nicht! Nehmen wir diesen Ausritt der Foo Fighters als das was er ist: Spaß an der Sache, Spaß an der Musik und eine Huldigung an eine vergangene Zeit.

"Hail Satin" verfügt zudem über eine B-Seite und ist auch auf den gängigen Streamingportalen mit den dort platzierten Tracks aufgefüllt. Wie bereits angedeutet, finden sich dort fünf Liveversionen zu Songs vom aktuellen Album "Medicine At Midnight". Wer also im Discofieber mal eine kurze Verschnaufpause brauch: Einfach die Platte umdrehen. Funktioniert genauso gut andersherum.

Fazit

7.2
Wertung

Ich gebe zu, dass ich ziemlich skeptisch gegenüber diesem Projekt war. Es lohnt sich jedoch, sich einfach darauf einzulassen. "Foo Fighters goes Disco" unterhält sehr gut! Punkt.

Mark Schneider
7.2
Wertung

Die Foo Fighters haben das Game durchgespielt und machen jetzt Sidequests. Großartig und generationenübergreifend ist dieses Album gut anzuhören - und Dave Grohl in hoher Bee-Gees-Stimme zu hören bringt garantiert ein Lächeln auf die Lippen. 

Jan-Severin Irsch