Im Opener „Die Totale anvisiert“ thematisiert Frank Ludes genau diese Situation, in der er auf eigenen Füßen stehend seine musikalische Kreativität ohne äußere Einflussnahme umsetzen kann. Die weiteren Songs auf „Frank bleibt Frank“ drehen sich auch selbstreflektierend um Vergangenheit und Gegenwart, besonders deutlich formuliert in „Viel Schmuddel wenig Glanz“ oder in „Irgendwann mal ist das hier ewig lange her“. „Bis zum nächsten Tag“, welches das Album schließt, entlässt die Hörenden dann doch eher melancholisch und dem eindringlichen Hinweis, nicht zu warten mit dem, was wir lieben Menschen sagen wollen. Einzig „Das nächste Schiff“ richtet den Blick aufgrund bestehender Verhältnisse nach vorne und schafft ein Gefühl von Fernweh, welches beim Schreiber zuletzt das Album „Ahoi“ von Rantanplan auslöste. Dieser Song ist der einzige des Albums, dessen Text nicht von Ludes stammt, sondern vom Hamburger Singer-/Songwriter Simon Schiefer.
Das Album besticht auf zwei Ebenen. Vorweg: Die Instrumente hat FLOMB! selbstständig eingespielt und gemischt. Dabei kamen, neben den punktypischen Instrumenten in Form verzerrter Gitarren auch E-Drums oder die Ukulele zum Einsatz. Somit hat Frank Ludes musikalisch vielfältige Songs entwickelt, deren Grundgerüst immer Punkrock bildet, dieser wird aber durch andere Elemente unterstützt. „Der Typ den man Caddy nennt“ ist ein Blues-Punk-Song, bei dem das Gefühl entsteht, die Rolling Stones hätten einen Punk-Song geschrieben. Das Canal Terror-Cover „Saufbauch“ wird auf der Ukulele gespielt und bekommt dadurch einen Anarcho-Ton Steine Scherben-Hauch, während sich in „War so nicht geplant ist so passiert“ Ludes und Stemmen von Notgemeinschaft Peter Pan so dermaßen hardcoremäßig nach vorne peitschen, dass mensch beim Hören außer Atem gerät. Einen Hauch Pop Punk ist aus „Bitte gehen Sie weiter“ herauszuhören.