Der Ska Punk mit seinen Bläser-Hooks ist der dominierende Musikstil. Saxofon und Trompete machen die Musik tanzbar. Punktypisch werden die verzerrten Gitarren eingesetzt. Auch wenn sich die Bläser wie ein roter Faden durch die Songs des Albums ziehen, driften die Musiker immer wieder in unterschiedliche Genres ab. Gerade die Songs, in denen die Wut auf gesellschaftliche und politische Entwicklungen deutlich wird („GroßKlein“, „Verloren“, „Wölfe“) mischen sich schnellere an Hardcore erinnernde Elemente unter, in der Regel begleitet von scheppernden Becken. Andere Songs erinnern wiederum an die Broilers („MIWIDOP“) oder Captain Planet („Was das ist“). DNJVN gelingt aber das Kunststück nicht wie musikalische Vorbilder zu klingen, sie kopieren nicht den Sound, sondern machen sich ihn zunutze und entwickeln durch die Kombination der Genres einen individuellen Stil. Dieser ist auch dadurch gekennzeichnet, dass jedem Song ein eigenes kurzes Intro vorangestellt wurde. Dabei sind es nicht nur Instrumente wie Akustikgitarre, Piano oder Schlagzeug, sondern auch Vogelstimmen oder Auszüge aus Interviews. Oft täuscht das Intro über den eigentlich Song hinweg, indem es beruhigend wirkt, bevor aber der Einsatz der Bläser, Drums und Gitarren, dieses Trugbild zerstört.
Das Debüt „Danke, reicht“ verdeutlicht bereits im Cover durch das überlaufende Weinglas, dass die Band anscheinend die Nase voll hat, von dem, was in ihrem Umfeld, in Deutschland, in der Welt und in den Medien geschieht. Verpackt dies aber in Songs, die mitgesungen werden, und die animieren, sich den Frust von der Seele zu pogen. Es gelingt ihr, Ernsthaftigkeit aufzugreifen, diese aber in treibende Songs zu verpacken, die Spaß machen, und denen mensch anmerkt, dass sie auch außerhalb des Bandlebens eng verbundene Freunde sind.