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Could not retrieve the oEmbed resource.Beim ersten Anspielen der zehn Tracks großen Platte fällt sofort Dearly Beloveds starke Gitarrenarbeit auf: Ein Riff-Monster jagt das nächste, egal ob Mid-Tempo-Nummer oder wilde Abgeh-Tracks, jeder Song wird von einer unheimlich packenden Instrumentation angeführt. Ein Fest für die Headbanger-Fraktion. Wie viel Spaß die Kanadier beim Schreiben ebenjener Melodien gehabt haben müssen, zeigt sich schon in den ersten Sekunden des Openers „RIP“: Eine kleine Basslinie beginnt brodelnd sich aufzubauen und steigert sich schnell zum vermeintlichen Ausbruch. Anstatt nun aber im zu erwartenden Moment richtig loszulegen, setzt die Band für eine Sekunde rotzfrech komplett aus – und sorgt so für einen ersten Vorgeschmack, wie viele Ideen noch in diesem Album stecken.
Der Gesang zeichnet sich vor allem durch die Kombination einer weiblichen und einer männlichen Stimme aus. Rob Higgins und Nina Chow vereinen ihre beiden Stimmen fortlaufend durch das Album, übernehmen jeweils abwechselnd mal die Rolle von Lead- oder Begleitsänger und sorgen so für einen stetig variablen Sound. Ob sie sich a capella per Kopfstimme in luftige Höhen bewegen oder ihre Texte fast gesprochen vortragen – die Stimmgewalt hüllt sich stets in einen Mantel aus Hall und Wahnwitz, der dem Sound einen herrlichen Noise-Einschlag verleiht. Der passt wunderbar zu den verquer monotonen Riffs, die an Genre-Pioniere wie Sonic Youth erinnern.
Dearly Beloveds nunmehr fünftes Werk konzentriert sich auf klassischen Rock in seiner Urform, und schafft es trotzdem, auch 2016 erstaunlich frisch zu klingen. Die Kanadier nehmen Garage Rock und kleiden ihn in ein Gewand aus Noise, ikonischen Gitarrenlinien und vielen innovativen Ideen, die „Admission“ zu einem spannenden Album voller sorgfältig arrangierter Details und großen Gedanken macht. Eine Platte, die zeigt, dass altbewährtes auch in der Moderne aufregend und großartig sein kann.