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C for Caroline und „Headstrong/Heartstrong“: Cheesy Pop-Punk

„Headstrong/Heartstrong“ hat alles, was ein Pop-Punk-Album eben so hat. Ein Debüt, das sich nicht verstecken muss.

Mit ihrem ersten Full-Length-Studioalbum beweisen C for Caroline, dass man sich auch Jahre nach seinen Hochzeiten keine Sorgen um das Aussterben des cheesy Pop-Punk machen muss. Auf zehn Songs präsentieren die Hannoveraner verträumte Texte, schnelle Gitarren und tanzbare Melodien ̶ eben Gute-Laune-Songs.

Es beginnt mit „Break Of Dawn“: Von Anfang an energiegeladen, ein durchgängiger Schlagzeug-Beat, die Stimme von Sänger Dean erinnert an Simple Plans Pierre Bouvier und andere Teenie-Lieblinge, ein bisschen nasal und vor allem jung. „Be My Caroline“ ist schon eingängiger, zwischendurch mit ruhigen Stellen, um „nanana“ mitzusingen und einem sich ständig wiederholenden Refrain.

Auf dem Cover sind zwei sich umarmende Personen in einer bunten Farbexplosion zu sehen. Es ist im Prinzip die Verbildlichung ihrer Musik: Emotional, mit fröhlichen ausbrechenden Refrains. Die Songs klingen nicht innovativ, sind vorhersehbar, aber innerhalb der Möglichkeiten des Genres abwechslungsreich.

Natürlich darf auch die obligatorische Akustikgitarre nicht fehlen, die beispielsweise „Ashes“ einleitet. Wer eine Ballade erwartet, wird aber nach gut 20 Sekunden enttäuscht, da sich zu Gesang und Gitarre dann doch noch verstärkte Instrumente gesellen und der Song zu einer Hymne wird, mit langer rhythmischer Instrumental-Bridge, nach der es kurz wieder ruhiger wird, um dann im Endspurt noch einmal voll aufzudrehen.

„Neon“ klingt etwas elektronischer, mit verfremdeter Stimme und sich langsam aufbauender sphärischer Musik und erinnert fast schon an Synthie-Poprock vergangener Jahrzehnte.

„Headstrong/Heartstrong“ ist somit ein weiteres von vielen Pop-Punk-Alben, die sich nicht großartig unterscheiden, aber alle irgendwo ihre Daseinsberechtigung haben. Ein kurzweiliges Hörvergnügen, das durchaus Spaß macht.

Fazit

6
Wertung

Beim Hören fühle ich mich in meine Teenie-Zeit zurückversetzt und obwohl ich die Musik vorher nicht kannte, klingt sie doch angenehm vertraut und man ist von Sekunde Eins an dabei. Allerdings ist genau das auch das Problem: Ein bisschen austauschbar sind die Songs dann doch.

Lara Teschers