Wenn Mario zu singen beginnt, wird man direkt wieder eingefangen. Von seiner markanten Stimme und Melodieführung, seiner Sprache, die der auf dem Vorgänger „Holy“ stark verbunden bleibt und dem zunehmend etablierten Blackout Problems Sound. Der gut gewählte Opener „How Are You Doing“ ist irgendwie jugendlich, irgendwie familiär und ein bisschen schwermütig. Der perfekte Song, wenn man sich länger nicht gesehen hat und den Spagat zwischen neu vorstellen und alles ist wie früher bewältigen will.
Die Müncher Kapelle ist musikalisch hörbar gereift. Von einem recht lässigen Roadtrip-Album („Holy“) zu einer durch und durch ausgefeilten Platte voller Feinheiten und Überraschungen, sowie verspielter Elemente, die nicht immer aus Gitarren- oder Bassboxen kommen. Die Musik wirkt durchdacht, ebenso wie auch die Melodien und Texte. So klingt definitiv eine Weiterentwicklung, die man gutheißen mag.
Musikalisch sind Blackout Problems mit „KAOS“ ein großes Stück gewachsen. Musik für gigantische Bühnen machen sie aber noch lange nicht. Bereits der Einstieg in das Album holt die Hörerschaft direkt in den reflektierten Teenager-Kosmos, den schon die bisherigen Veröffentlichungen ausstrahlten. „We’ve grown up together, you make me lose control“ und andere schelmisch-jugendhafte Zeilen, mit Blick zurück, wecken Erinnerungen an die 24/7 EP – und machen deutlich, dass seitdem doch schon einige Jahre ins Land zogen.