Akne Kid Joe; das sind Sarah, Matthias, Peter und René aus Nürnberg. Ein ganz kurzer Abriss der Bandgeschichte kann folgendermaßen aussehen: Kennenlernen, erster Song, erste EP, Sprung zum Pascow-Label, zweite Auflage der EP, erste Platte, zweite Platte, eine Woche Albumcharts. Zwischen der ersten EP "haste nicht gesehen!" und dem Release des nun dritten Albums "Die Jungs von AKJ" lagen gerade einmal viereinhalb Jahre. In dieser Zeit brüllten AKJ eine Menge Wut in die Welt und machen sich dabei durch Ironie oder Sarkasmus erst so richtig interessant. So passiert es nicht selten, dass man beim ersten Hördurchgang eines Songs der Band eine These als gegeben hinnimmt, jedoch beim zweiten Anlauf bereits ins Grübeln kommt. Meinen sie dieses oder jenes wirklich so? Oder finden sie die beiden großen deutschen Festivals Rock am Ring und Rock im Park am Ende doch einfach nur ätzend ("RiP" und "RaR")? Die beiden dazugehörigen Tracks klingen jedenfalls mehr nach Kopfschütteln über die sich einzig durch diese Veranstaltungen definierenden Eintagsfestivalfliegen als nach ernst gemeinter Zuneigung.
Aber von vorne: "Die Jungs von AKJ" umfasst 13 Titel und eine Spielzeit von 31:15 Minuten, inklusive Intro (Fußballfans hier? Fertig machen zum Mitgröhlen!). Dem geneigten Punkrockfan wissen kurze Stücke, die selten die Drei-Minuten-Marke erreichen, zu gefallen. Dass das keine umfassende Tiefe oder Zeit für langsame Passagen, vertonte Gefühlsduselei oder ausgefeilte Soli zulässt, das weiß man doch vorher. Im Gegenteil dazu werden die Lyrics grundsätzlich (anteilig von Sarah, Matthias und Peter) gebrüllt, das Tempo der Platte ist von Anfang an hoch und bleibt das auch, und witzigerweise klingt "Danke fürs Gespräch" direkt zu Beginn des Albums in den Strophen ein bisschen nach Kraftklub in Punk. Bitte nicht falsch verstehen: Das ist und klingt weder schlecht oder unattraktiv und bleibt zum anderen auch keineswegs im Verlauf der Platte so. Es erinnert jedoch im Stil etwas daran.