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The Yellow King und "Debris And Modern Wreckage": Der König ist tot, lang lebe der König

Wer „Der König der Löwen“ gesehen hat, erinnert sich an die Szene, in der Mufasa von Scar in die Herde von aufgeschreckten Gnus geworfen wird. The Yellow King sind Scar, brutal und hart, und Mufasa symbolisiert in diesem Falle alte Konventionen und Regeln.
The Yellow King Debris And Modern Wreckage

So oder so ähnlich kann man wohl auch die Gründung von The Yellow King beschreiben. Die fünf Musiker aus dem Saarland spielten vorher in Bands wie LLynch, Traeos und In The Event Of Fire, nur um jetzt mit ihrem Debütalbum „Debris And Modern Wreckage“ ordentlich Härte zu verteilen. Wut, Verlust und Schmerz sind das, was Musiker seit jeher zu außergewöhnlichen Veröffentlichungen treibt, und da sind The Yellow King keine Ausnahme. Erbarmungslos und ohne Rücksicht auf Verluste bringt das Quintett das in Notenform, was sich in Herz und Hirn frisst.

Gleich zu Beginn des Albums spürt man, dass die Mitglieder aus verschiedenen Richtungen kommen und nun einen gemeinsamen Weg gehen. Hardcore, Post-Rock, Math-Rock und Metal verschmelzen zu einem interessanten und brutalen Mix, welchem kaum ein Name aufzudrücken ist. Würde man die Band beschreiben wollen, wäre es wohl Härte. Erbarmungslos und heftig schmettern die Gitarren die Töne durch die Boxen, während der Bass in den Untiefen des Frequenzbereichs wandelt. Die Drums sind sauber gespielt und schaffen es, Aggressivität und Anmut zu vereinen. Der Gesang grollt bedrohlich und bringt die Texte mit all ihrer Wut sehr gut ins Ohr des Hörers. Der Bandname beruht auf einem alten Buch von Robert W. Chambers (im deutschen „Der König in Gelb“), welches zur frühen Horrorliteratur gezählt wird. Mehr als passend also.

„Debris And Modern Wreckage“ ist ein Album mit einem Genre-Mix, welcher überraschend gut funktioniert und in allen Facetten überzeugt. Es ist hart, dreckig, brutal und spürbar mit Leidenschaft gemacht.

Fazit

8
Wertung

Obwohl ich kein Metal-Fan bin, höre ich mir diese geile Mischung gerne an. Das muss man erstmal schaffen!

Johannes Kley