Hört man das „Schackilacki“ einmal durch, merkt man schnell, dass Montreal sich treu bleiben. Musikalisch setzen sie definitiv keine Maßstäbe. Das ist aber auch nicht schlimm. Der Pop-Punkrock der Band klingt stimmig und ist tanzbar. Bei den Texten dreht sich sehr viel um persönliche Konflikte. Das Leben ist den Hamburgern sehr wichtig. Es geht um die Lebensfreude, die man sich wieder in den Kopf rufen sollte. Man wird die Texte nicht auf Demos, im Fußballstadion oder bei Hochzeiten hören - es sei denn, es ist eine wirklich coole Hochzeit. Gerade „Schöpfen aus dem Vollen“ ist prädestiniert dafür, einfach Spaß zu haben. Das kriegt man auf der gesamten Platte mit. Die Freiheit spielt beim Punk schließlich schon immer die größte Rolle, und so hört sich jedes einzelne Lied auch an.
Der Sound ist nicht sonderlich hart. Man schwimmt praktisch einen Fluss entlang und genießt die Zeit. Einzig „Was ich will“ und „Kino?!“ erscheinen etwas aggressiver. Durch schnelle Rhythmen, sowie etwas schroff gespielte Gitarren, hat man hier wirklich schweißtreibende Songs. Die Spannweite ist dennoch nicht weit ausgedehnt. Während es bei vielen Alben wirkliche Ausschläge musikalischer Indiviualität gibt, hat man das bei Montreal kaum. Wiederum hat man auch nicht das Gefühl, dass die Lieder als Einheitsbrei entstanden sind. „Schackilacki“ nimmt im Prinzip alle bekannten Stilmittel des Punkrocks und verzweigt diese neu. „Richtig falsch“ besitzt ein Gitarrensolo, laut erklingende Drums und eine typische Melodie für einen idealen Punksong. Dass die Band textlich aber auch noch so schreiben kann wie sie spielen, beweisen sie bei „Idioten der Saison“. Eine klare Hymne gegen die derzeitigen Geschehnisse weist die politische Meinung Montreals auf.