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DCVDNS: „Verpenn' den ganzen Tag, bin abends wach“ - Neues Album geht klar!

Eyo, voll der Rapper-Slang! Nein, Quatsch. DCVDNS hat sein neues Album gedroppt. Nachdem er durch den Bundesvision Song 2013 fast als Mainstream gehandelt wurde, veröffentlicht der saarländische Rapper nun sein neues Album „Der erste tighte Wei$$e“. Die Platte ist definitiv nicht für jedermann. In der Szene könnte es aber bergauf gehen!
DCVDNS Der erste tighte Wei$$e Cover

Nachdem Trap und Cloud-Rap die deutsche Szene erobert hatten, hören viele kaum noch etwas anderes. DCVDNS ist bekannt dafür, Rap-Mainstream auf den Arm zu nehmen und genau das tut er auch auf seinem neuen Tonträger. Für viele ist es nicht einfach, schnell zu sprechen. Der Saarländer macht es vor und es klingt brillant. Gerade der Titeltrack „Der erste tighte Wei$$e“ ist geprägt von Doubletimes. Dies zieht sich durch das gesamte Album. Gewöhnlich nimmt DCVDNS das, was momentan angesagt ist, und wandelt es in seinen Sound um. Dies dient lediglich als Tritt in den Hintern gegen das, was ihm nicht gefällt. Und genau so ist es auch dieses Mal. Auch bei diesem Song nutzt er typische Trap-Elemente.

 

DCVDNS nimmt aber nicht nur Musikgenres auf den Arm. Einzelne Rapper mussten auch schon ewig darunter leiden, dass der Rapper sich einfach jegliche Freiheit herausnimmt. „Neuer alter Savas“ ist dafür das perfekte Beispiel. Dass der BuViSoCo-Teilnehmer rappen kann, hat er schon immer bewiesen. Auch hier hört man wieder gnadenlosen „Auf-die-Fresse“-Rap. Textlich kann man sich nicht viel aus den Lyrics ziehen, da DCVDNS nicht viel von Meinung hält. Ihm geht es definitiv nur um geile Musik. Und die hat er definitiv wieder erzeugt. Einige Features sind ebenfalls auf der Platte zu finden. Darunter befindet sich sogar zweimal Genetikk. Bei „Kids“ und „Looc tsi Natas“ gastieren die ebenfalls aus dem Saarland stammenden Selfmade-Mitglieder. Mit Tamas eröffnet DCVDNS definitiv die Welt der Beats auf „DrPepper“. Ein ziemlich ungewohnter Klang bringt zusammen mit Battle-Rap eine herrliche Mischung.

Dass DCVDNS sich selbst nicht so ernst nimmt, ist schon lange klar. „Goldene Rolex am Schwanz“ ist dafür prädestiniert, hier erwähnt zu werden. Bei ihm geht es wohl nicht sonderlich darum, was er sagt, sondern vielmehr, wie es klingt. Was dem einen oder anderen ziemlich auf die Palme treiben dürfte, findet der Saarländer unglaublich inspirierend. Das merkt man auch am Album. Der Sound ist völlig übertrieben, die Beats stetig wechselnd. Es gibt langsame, aber gleichfalls auch unglaublich schnelle Rhythmen. Eben das macht dieses Album besonders. Es gibt einen Mittelfinger drauf, was andere denken. Irgendwo könnte man natürlich auch dabei die Message finden, die DCVDNS vielleicht aussagen will. Am Ende werden es aber leider nur echte Fans feiern – oder betrunkene Leute im Club. Das Eine schließt das Andere selbstverständlich nicht aus. Wer aber auf Rap und Abwechslung steht, für den ist das Album auf alle Fälle was!

Fazit

6.2
Wertung

DCVDNS war schon immer ein „Typ“. Diesen Kerl kann man nicht erklären. Ohne seinen ersten Song rauszuhauen, nahm er sich schon alles raus. Das merkt man auch gerade beim neuen Album. Ich höre es gerne hin und wieder. Gerade „Kids“ mit Genetikk ist dope. Es gibt letztendlich aber Rap, der wichtiger für die Szene ist.

Ole Lange