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The New Year zelebrieren auf "Snow" den Minimalismus

Auf ihrer ersten Platte seit neun Jahren machen The New Year das, was sie schon seit 1991 tun. Wohin sie damit wollen, bleibt offen.
The New Year - "Snow" Cover

Auf ihrem neuen Album „Snow“ leben The New Year ihren unaufgeregten Indie-Rock weiter aus. Behutsam schichtet die Band ihre langsam atmenden Klang-Träumereien übereinander, die bewusst nach dem Motto „weniger ist mehr“ gestaltet sind. Ein Kurs, der funktionieren kann, wenn man ihn nicht zu konsequent fährt. The New Year tun dies allerdings mit schon fast übermäßiger Zielsicherheit. So fehlen den zehn Songs dann doch etwas die Farbe. Kein Moment mag sich in den Vordergrund drängen, vielmehr hat die Band hier versucht, ein monotones Ganzes zu erschaffen.

Dieser Minimalismus findet seine Essenz in schönen Gitarrenmelodien wie in „Homebody“, stimmungsvoll hallenden Instrumenten in „Mayday“ und vorsichtig tanzenden Synthie-Orgeln im Titeltrack „Snow“. Die Detailverliebtheit der Band ist zweifelsohne ihr größtes Qualitätsmerkmal, wagt sich aber nicht weit genug hervor, um vollends zu überzeugen. Stattdessen überwiegt letztendlich doch ein wenig die Frage, welche Ambition The New Year mit ihrer Musik verfolgen. Der Vorsatz, alle Songs betont bodenständig zu halten, ist ein interessantes Konzept, dass aber dann durch andere Dimensionen bereichert werden müsste. Kein Augenblick sorgt für Überraschungen, keine Melodie bleibt wirklich hängen, kein Arrangement weiß sich festzusetzen. Das Abziehbild einer nachdenklichen, verträumten Stimmung ist der Band zweifelsohne gut gelungen – etwas mehr Mut hätte „Snow“ dann aber doch gutgetan.

Fazit

6.2
Wertung

Die verträumt-melancholische Stimmung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Band auf ihrer vierten Platte etwas die Inspiration fehlt. Letztendlich bleibt "Snow" so grau und spartanisch wie sein Albumcover.

Jakob Uhlig
5
Wertung

"Snow" hat mich nun gar nicht abgeholt. Langsames Geklampfe ohne wirklichen Höhenpunkt verleiten schnell zum Skippen der Tracks und erinnert eher an gemütliches Gejamme im Proberaum als eine vollwertige Platte.

Lucio Waßill