Kolumne

Mein Lieblingssong zum Thema "Natur und Umwelt"

Einmal monatlich stellen wir unsere Lieblingssongs zu einem bestimmten Thema zusammen. Das heutige Motto lautet: "Natur und Umwelt".
Lieblingssong Natur Umwelt

Ganz gleich, ob aufgebrachter Protestsong mit Fridays-for-Future-Attitüde oder schmeichelhafter Lobgesang auf die Vorzüge einzelner Landstriche: die Natur ist die Inspirationsquelle kunstschaffender Menschen schlechthin. Und als wäre dies nicht schon Grund genug, Mutter Erde mit einer Verbeugung in Textform die Ehre zu erweisen, scheinen beim Verfassen dieser Einleitung die ersten intensiveren Sonnenstrahlen durch die Zimmerfenster und verbreiten eine unbändige Vorfreude auf die warme Jahreszeit. Während sich die Stadtparks mit Menschen füllen, füllen wir die digitale Welt mit den dazugehörigen Impressionen.

Mein Favorit mutet spirituell an. Er lässt sich kaum in die vorgenannten Kategorien einordnen. Vielmehr vereint er beide Ansätze wie eine Membran mit zwei Zellkernen in ihrem Inneren. Die Rede ist von Max Herres Glanzstück „Hallo Welt!“. Hier ist weder Platz für geistiges Klein-Klein noch für starre Denkmuster, die sich am Jägerzaun des Nachbarn zerreiben. Anspruchsvolle Lyrics treffen auf feingeschliffene Gesangstechnik und lösen, je nach Situation, ein breites Spektrum an Emotionen aus. Auch nach über 6 Jahren wird dieser Song nicht langweilig und verkürzt die Wartezeit auf das (hoffentlich!) anstehende Solo-Werk des Ausnahmekünstlers. Jedem Freundeskreis-Hype zum Trotz macht mir der sympathische Stuttgarter auf eigenen Pfaden am meisten Freude.

Weitere Anspieltipps: Versengold - „Verliebt in eine Insel“, Culcha Candela - „Mother Earth“

Die Themen Umwelt und Natur sind mir wichtig. Vor allem im dritten Jahrzehnt meines Lebens ist mir bewusst geworden, wie wir als Menschheit damit umgehen und habe einige Änderungen in meinem Leben vorgenommen. Passend dazu stolperte ich irgendwann über „10.000 Tränen“ von Berge. Bis heute bekomme ich Gänsehaut bei dem Song, weil grausam beschrieben wird, wie wir uns über die Natur und andere Lebewesen hinwegsetzen, um uns groß zu fühlen. Die Wut und die Verzweiflung, die im Song beschrieben werden, kenne ich nur zu gut und es begeistert mich jedes Mal, wie gefühlvoll man dies vertont hat. Schade, dass Songs wie diese notwendig sind.

 

Weitere Anspieltipps: Rise Against - "The Eco-Terrorist In Me"

Der gigantische Komplex Umwelt und Natur und die vielen tausend Probleme, die wir Menschen diesem sensiblen System bescheren, haben dazu geführt, dass ich einst selbst einen Song darüber geschrieben habe. MIKRORILLEs „Das Protzen mit dem schönen Leben“ ist das Endprodukt eines Gedankentornados aus Plastik, Konsumsucht, Rücksichtslosigkeit und dem Nicht-Wahr-Haben-Wollen so vieler angeblich so Öko-eingestellter Menschen. Es ist für mich selbst eine tagtägliche Erinnerung, dass es vielleicht noch nicht zu spät ist und sich umweltbewusstes Leben und ein rücksichtsvoller Umgang mit Naturressourcen doch noch lohnt. Vielleicht erreicht die Message ja jemanden.

Weitere Anspieltipps: The Pariah – "Silent Bird", Billy Talent – "Turn Your Back"