Wir sind hier ja bei Album der Woche, dementsprechend muss natürlich das Album des Jahres bestimmt werden. Und während ich noch vor einigen Wochen davon geredet habe, dass das Musikjahr irgendwie ein bisschen an wirklich starken Alben mangelt, was ja auch irgendwie auf die Pandemie zurückzuführen ist, war die Entscheidung dieses Mal doch tatsächlich wieder erstaunlich hart. Ich habe letztes Jahr schon zwei Alben als unentscheidbare Favoriten in den Ring geworfen (Currents und Bury Tomorrow), das kann ich jetzt wirklich nicht wieder bringen. Trotzdem möchte ich meine Favoriten gerne nennen, da das alles geliebte Alben sind, von denen auch einige als Vinyl bei mir einziehen durften. Das erste Album, das sich in die engere Auswahl katapultiert hat, war „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“ von Danger Dan, zu dem Album braucht es wahrscheinlich nicht mehr viele Worte.
Schließlich haben es gleich drei Uncle M-Bands geschafft, mich mit ihren Werken zu überzeugen, direkt im Januar die Jungs von Sperling mit „Zweifel“ und im März folgte dann das wirklich starke Album „I’ll be honest“ von Catapults. Im Oktober erst haben mich Devil May Care mit einem Monstrum von Album („Divine Tragedy“) ein bisschen aus dem Leben geballert.
Und nun zum Finale: Stark beeindruckt und vor allem mit einzelnen Songs dermaßen überzeugt, dass ich beim ersten Hören des Pressemusters mit den Tränen kämpfen musste, haben mich dieses Jahr (genau wie auch schon 2019 mit ihrem selbstbetitelten Album) Holding Absence mit „The Greatest Mistake Of My Life“. Bisschen kitschig-melancholisch, aber einfach alles in allem ein quasi perfektes Melodic-Hardcore-Album – und eine wunderschöne Vinyl, by the way.
Deshalb ist mir die Entscheidung auch bis zuletzt schwer gefallen – aber ich habe mich letzten Endes für „Lost Souls“ von Caskets entschieden. In die Band habe ich mich schon vor diesem Debütalbum verliebt, als es noch ganze fünf einzeln veröffentlichte Songs gab und als sie noch Captives hießen. Umso begeisterter war ich von dieser Platte, Posthardcore/Metalcore vom Feinsten (das, was von den Architects erwartbar gewesen wäre, kurzer Roast an der Stelle!), für den Dave damals nur 7.6 Punkte übrig hatte, ich bin erzürnt!