Ein schöner Teil folgt auch nach den kleinen Konzerten, denn ganz viele Künstler suchen nach dem Act die Nähe zu ihrem Publikum. So lernen wir Noomi und Jákup kennen. Sie kommen beide aus Klaksvík auf den Färöer-Inseln. Allerdings haben sie diese schon länger nicht gesehen. Sie sind schon seit zwei Jahren auf der ganzen Welt unterwegs und spielen wo sie können. Die beiden haben jung geheiratet, Noomi ist jung zu viel Geld gekommen. Nun leben sie ihren Traum, reisen durch die Welt und spielen wann immer sie können mit Gitarre, Ukulele, Cajon oder Djembé. Es ist eine von vielen Biografien, die man auf dem Bardentreffen findet. So flanieren wir die nächsten zwei Stunden durch die Nürnberger Innenstadt um dann um halb neun tatsächlich vor einer der Bühnen halt zu machen. Denn wenn „schubsen“ spielen, sind wir immer dabei.
Einst zum 400. Todestag des Nürnberger Poeten Hans Sachs ins Leben gerufen, zieht das Bardentreffen inzwischen über 200.000 Besucher an. In seiner Art ist das Bardentreffen nicht nur für Besucher ein Traum, es bietet den Künstlern auch eine Möglichkeit aufzutreten. Einfach so, wo eben Platz ist (die wenigen Sperrzonen ausgeschlossen). Wer bei dieser Vielfalt nichts für sich findet, der hat definitiv nicht richtig gesucht. Und auch wenn ohne Camping für den ein oder anderen nicht das richtige Feeling aufkommen möchte - das Bardentreffen gehört auf die Bucketlist eines jeden Konzertgängers. Für uns geht es nach schubsen zurück in die Gassen, um bis 23 Uhr noch zu schauen, wer sich auf selbigen noch präsentiert. Oh Nürnberg, wie wunderschön sind deine Clubs, Konzerte und Festivals…