Der Song “Nothing Changes” kommt bei den Fans besonders gut an. Einige der Herren spielen Luftgitarre, wieder andere Fans werfen die Arme nach oben und tanzen ausgelassen durch die Nacht. Die alten Haudegen abseits der Bühne beweisen trotzdem, dass noch viel Punk in ihnen steckt und können es sich nicht nehmen lassen zu pogen. Auch Teil des Sets sind die Songs "Faith" und "Less Than Gravity" aus dem 86er-Debütalbum "Burning In Water" sowie "Nothing Changes" und "Things Are Going By" vom zweiten Album ’89 "Brave Noise". Dieses Jahr hat Kenny nur zwei Bodenpedale und einen Tuner dabei. Also komplett back to the roots! Auch ist kein zweiter Gast-Gitarrist mit am Start (das war bei der 2019er Tour noch der Fall war). Grundsätzlich gelten die Moving Targets – vor allem mit den beiden obengenannten ersten Alben - als eine Meilenstein-Truppe im Melodic-Hardcore. Sie stehen damit auf einer Stufe mit Hüsker Dü.
Schlagzeuger Emilien Catalano spielt sein Drumset mit solchem Elan, dass sich eine Schraube löst und das Becken fliegen geht. Der obligatorische Song am Ende des Sets ist “Youth of America”, eine Ode an die Band Wipers und zugleich Coversong ebenjener Gruppe. Chambers selbst ist großer Fan dieser Band und teilt diese Ansicht augenscheinlich mit dem Publikum. Oldschool, am Boden geblieben sind die Moving Targets Gott sei Dank so cool, dass sie nach der Show mit jedem Fan quatschen, ein Bier trinken und Geschichten von früher miteinander Teilen. Bei diesen Konzerten zählt der Community-Gedanke, kein abgehobenes Rockstar-Image. Grundsolide und sympathische Menschen, mit denen man nach der Show dummes Zeug erzählen kann und eine hervorragende Zeit hat. Die Moving Targets sind nach wie vor eine Instanz der Szene und eine Band, die man unbedingt mal live gesehen haben muss! Wie schön also, dass kein Ende in Sicht ist und die nächste Tour nach Europa sicherlich passieren wird.