Kolumne

Mein Lieblingssong zum Thema „Gaming"

Einmal monatlich stellen wir unsere Lieblingssongs zu einem bestimmten Thema zusammen. In dieser Ausgabe widmen wir uns der Videospielbranche. Welcher Song macht ein wirklich gelungenes Freizeitvergnügen aus?

Ähnlich der kultartigen Nine-Inch-Nails-Verehrung meines geschätzten Kollegen und AdW-Star-Kolumnisten Joe nimmt mein Fantum für die Spielereihe “Borderlands” bis dato wahnhafte Züge an. Daher war ich natürlich vorfreudig wie ein Erstklässler auf den im September erschienenen dritten Teil der Serie, und ich wurde nicht enttäuscht. Es stimmt wieder einmal alles, bis hin zur Musik. Es ist aber nicht der angesoulte Intro-Track “Put It On The Line” - auch wenn der durchaus eine würdige Wahl gewesen wäre - an den ich meine imaginäre Lieblingssong-Trophäe vergebe, sondern die Intromusik zum unerreicht großartigen Vorgänger Borderlands 2: “Short Change Hero” löst in mir bei jedem Hördurchgang den Drang aus, mit der Jakobs Sniper ein paar Psychos zu critten. Sorry für die Insider-Lingu an dieser Stelle, aber bei Borderlands verliere ich bisweilen die Fassung. “Short Change Hero” stammt aus der Feder der britischen Neo-Soul Band The Heavy. Der Song erzeugt mit westernhaft anmutenden Gitarren und souligen Vocals Gefühle von Fernweh und Headshots. “Short Change Hero” beginnt mit einem Sample, das - soweit ich weiß - eine Aufnahme davon ist, wie jemand mit einer Schippe in der Erde gräbt. Sobald ich dieses Geräusch höre, spult sich vor meinem inneren Auge die Intro-Sequenz des Spiels ab, in der nacheinander die Charaktere vorgestellt werden und dabei Kelvin Swaby mit bittersüßer Stimme “This ain’t no place for no hero” singt. Und spätestens dann weiß ich: Es ist wieder mal Zeit für ein bisschen Shoot ‘n Loot.

Weitere Anspieltipps: Cage The Elephant - Ain’t No Rest For The Wicked (Borderlands)

Videospiele sind schon seit langer Zeit ein geliebtes Hobby von mir. Über die Jahre hinweg habe ich unzählige Spiele auf Konsolen oder PC gezockt und manch unvergessliche Momente erlebt. Einer dieser Spiele war „Halo: Combat Evolved“ auf der XBox. Ich bekam die Konsole zu Weihnachten und „Halo: Combat Evolved“ war Teil des Pakets. Ohne zu wissen worum es im Spiel geht, habe ich es in die Konsole gelegt und mich verliebt. Das "Halo Theme" , komponiert von Martin O'Donnell, war sicherlich nicht unbeteiligt daran, bot es doch mit der düsteren Atmosphäre etwas, das viele Spiele nicht haben - Persönlichkeit. Die Vocals im Stile eines gregorianischen Chors und die treibenden Rhythmen lassen mich auch nach all den Jahren noch eine Gänsehaut bekommen und immer wieder überlege ich, ob ich meine alte XBox 360 nicht aus der Verbannung im Schrank holen sollte, um das Spiel noch einmal durchzuspielen. Das „Halo Theme“ hat sich in meinem Gehirn eingebrannt und wird wohl auf ewig dort abgespeichert sein. Viel zu oft habe ich es gehört und viel zu viele Stunden habe ich damit verbracht, als John-117 Aliens zu töten und unzählige Abende im Coop-Modus mit Freunden schöne Erinnerungen zu dieser Musik zu sammeln.. Über viele Jahre gehörte die Reihe zu meinen absoluten Favoriten und auch wenn ich mittlerweile keine aktuelle XBox-Konsole mehr besitze, erinnere ich mich doch gerne an das Spiel und habe beim Gedanken daran sofort die Musik im Ohr. 

Weitere Anspieltipps:  Yasunori Mitsuda - Our Eternal Land (Xenoblade Chronicles 2), Jeremy Soule - Solitude (TES V: Skyrim)

Ich kann schon das Schmunzeln auf den meisten Gesichtern erahnen, aber meine Wahl fiel auf: Das Mii-Channel-Theme. Was zunächst als eher nerviges Hintergrundgedudel ein wenig Nostalgie aufkommen lässt, hat sich aufgrund verschiedener schöner Erinnerungen in meinen Kopf eingenistet. Zudem zeigt das "Insaneintherain"-Jazz-Cover, wie viel Potential in so einem einfachen Jingel stecken kann. Nachdem meine Wii einige Zeit in der Ecke verstaubte und ich die Melodie fast vergessen hätte, fing bei einer Bandprobe unser Gitarrist an, die Melodie auf der Gitarre zu klimpern. Daraufhin hatte ich natürlich einen Ohrwurm von dem Lied. Dieses ist selbstverständlich darauf ausgelegt , sich im Kopf einzunisten, damit du viele Stunden gefühlt zeitlos damit verbringen kannst, im Mii Channel Witzfiguren zu erstellen. Ich habe nun die nervige Angewohnheit, mir Ohrwürmer immer wieder anzuhören, bis sie weg sind - klingt paradox, hilft aber ironischerweise oftmals. Also fand sich das Lied in meiner Roadtrip-Playlist wieder. Das uferte dahingehend aus, dass wir es immer wieder gehört haben und schließlich durch einen verlassenen Wald in England wanderten und es vor uns hin sangen und mehr Spaß mit einem simplen "düp düdüpdüp dü dü dü dü" hatten, als man es für möglich halten würde. Hört euch das Cover an und lasst euch in eine Mischung aus Kindheitserinnerungen (zumindest für die Spät-90er-Jahrgänge unter euch) und der doch überraschend wohlklingenden Musik eintauchen. Ich geh jetzt glaube ich mal wieder meine Wii-Kabel entwirren.

Weitere Anspieltipps: Life is strange Soundtrack | Binding of Isaac Soundtrack