Platz 1: Casper – „Lang lebe der Tod“
Schon der alles überragende Titeltrack ließ über ein Jahr vor Veröffentlichung ahnen, worauf dieses Album hinaus will: Unzählige, unüberhörbare Referenzen zu Kanye Wests „Yeezus“ bis hin zu gitarrenlastigen Post-Rock-Parts und Punk-Geschrammel. Casper präsentiert sich einmal mehr als Musiknerd und Vermittler verschiedenster Genres. Dunkle, vielschichtige Texte und großartige Instrumentals von aberwitziger Diversität schaffen ein unfassbares Album von einem der spannendsten Künstler des Landes, das mit einigem bricht und noch mehr vereint. Der oft dominierende Grime/Dubstep klingt stark, ist aber leider nicht mehr am Puls der Zeit – wäre "Lang lebe der Tod" ein paar Jahre früher herausgekommen, hätte es einen Platz in den wichtigsten deutschsprachigen Alben aller Zeiten inne. So ist es trotzdem nichts weniger als der Beweis dafür, dass nach Jahren der qualitativen oder faktischen Abwesenheit deutschsprachige Musik auch international wieder konkurrenzfähig ist.