Im Campingstuhl zurückgelehnt, Marshmallows aufgespießt, und Stimme geölt; dieser Song verführt zum Augenschließen und leisem Mitsingen. Der Song „Wondering Where The Lions Are“ vom kanadischen Singer-Songwriter Bruce Cockburn ist perfekt für Lagerfeueratmosphäre mit den Menschen, die man gern hat. Mit seinen grandiosen Fähigkeiten an der Gitarre, seinem warmen, leicht nachdenklichen Gesang und dem Reggaefeeling im Song schafft es Cockburn trotz seines nun beachtlichen Alters, seiner Hörerschafft einen Feel-Good Song wie keinen zweiten zu präsentieren. Mit eingängigen Melodien, dem Frage-Antwort-Spiel zwischen Haupt- und Backgroundgesang bringt der Song eine Art Gemeinschaftsgefühl hervor. Eine Gruppe singt vor, die andere singt nach, während die Sonne am Himmel allmählich versinkt, der Himmel sich in Purpur färbt und das Feuer angenehm knistert. Wem das immer noch ‘‘zu soft“ ist, dem sei gesagt, dass Cockburn (wie in fast jedem seiner Stücke) durchaus politische, wie philosophische Botschaften versteckt hält. Vertuscht durch eben jene angenehmen Klänge singt er Zeilen wie „I had another dream about the lions at the door, they weren’t half as frightening as they were before“. Er philosophiert über den Tod und fürchtet weniger das Unausweichliche. Die Löwen symbolisieren die Todbringer, aber er fragt sich, wo sie denn überhaut sind, treu dem Titel seines Songs. Mit der Line „Young men marching, helmets shinig in the sun, polished and precise like the brain behind the gun“ drückt der bekennende Pazifist auch in diesem Song (ähnlich wie in seinem Song „If I Had A Rocketlauncher“) seinen Unmut zum Thema (Waffen)Gewalt aus. Dieser Song ist perfekt für jede Person bei ebenjenem sommernächtlich-lauem Klima. Ob man nun lieber philosophisch angehaucht ins Feuer blickt oder einfach mit der Gruppe singt; „Wondering where the lions are“ ist ein Muss für jede Lagerfeuerplaylist.
Weitere Anspieltipps: The Band - "The Weight", Coldplay - "Magic"