Die Nostalgienote, die im Vaporwave (bzw. in dieser Kolumne) oft Erwähnung findet, ist auch hier ein nicht zu verachtendes Detail. Es klingt ein wenig nach Filmen, die im Miami der 80er Jahre spielen, nur dass es eben ein Anime ist. Verzerrte Stimmen, tanzbare Beats, Piano und ein Funk-Bass sind eine Mischung, der man sich nur schwer entziehen kann. Melancholie oder nachdenkliche Momente sucht man hier vergebens, aber an manchen Tagen muss es eben auch mal unbeschwert zugehen und dafür ist dieses Album einfach perfekt.
Future Funk scheint das Genre, aus dem es geboren wurde, mittlerweile zu überholen und es sei den Künstlern gegönnt. Die samplelastigen Songs, die YUNG BAE schon seit 2014 ins Netz stellt, beweisen Talent und ein Händchen für Musik. „Bae“ hat seitdem nichts von seiner Magie eingebüßt und ist es, genauso wie das neuste Album, auf jeden Fall wert einmal reinzuhören - sei es für einen entspannten Nachmittag auf der Couch, zum nackt durch die Wohnung tanzen oder für die nächste Party.
Ich mochte Tanzmusik nie allzu sehr, aber Future Funk hat mich da ein wenig verändert. „Bae“ dürfte nicht ganz unschuldig sein und ich bin dankbar dafür.
I never liked dance music too much but Future Funk has changed me a bit and "Bae" might not be completely innocent and I am grateful for it.