Musikalisch ist "Year Zero" wieder deutlich aggressiver und auch elektronischer als das vergleichsweise vorsichtige "With Teeth". Es wird sehr viel mit Effekten gearbeitet und bei "The Great Destroyer" kommt kurzzeitig die Frage auf, ob die Boxen oder Kopfhörer noch funktionieren. Es klingt alles ein wenig rauer und abgenutzter und passt somit zur Thematik des Albums.
Passend zum Album gab es auch ein Alternate Reality Game, bei welchem USBsticks auf Konzert-Toiletten versteckt wurden, etliche Websites erstellt wurden und noch einiges mehr existierte, um die Welt von "Year Zero" aufleben zu lassen. Die Geschichte ist, kurzgefasst, dass die USregierung nach Terrorattacken im Jahr 2022 die Wiedergeburt des Landes ausruft. Das Jahr Null. Das ganze ist im englischen Wikipedia-Artikel recht gut zusammengefasst. Viele der Seiten sind mittlerweile tot, aber damals war das wirklich spannend, weil in den Foren immer wieder neue Seiten und Telefonnummern auftauchten und die Spannung auf das Album stetig stieg. Wer dabei war, fand es geil, alle anderen haben eine der besten Promo-Aktionen verpasst, aber am Album ändert es nichts, also bitte nicht traurig sein. Ich weiß noch bis heute, wie ich damals in der Mittagspause zum Markt gelaufen bin und beim Elektronikfachhändler das Album am Erscheinungstag gekauft habe und so glücklich war, weil die Wochen davor so spannend waren. Als die CD zu Hause nach dem Abspielen dann noch die Farbe änderte, war ich völlig begeistert. Es ist zwar nur eine wärmeempfindliche Beschichtung, aber es passt eben zum druchdachten Gesamtkonzept des Albums.
Es sollte eigentlich auch eine TV-Serie dazu geben, aber diese hat es nie in die Produktion geschafft.