Um ehrlich zu sein lief alles von Anfang an ziemlich ruhig und ohne große Komplikationen. Ich hatte Anfang der 2000er Jahre damit begonnen, als Labelmanager für einige ausländische Plattenfirmen zu arbeiten (Side One Dummy Records beispielsweise). Über die Jahre sind mir dann immer mehr Punkte aufgefallen, die ich persönlich anders machen würde, wenn ich denn könnte. Diese oder jene andere Band signen... die eine oder andere Entscheidung anders treffen. Mich haben vor allem jene Bands gelangweilt, die abseits der Bühne nichts zu sagen haben und die sich nicht der wichtigen Rolle bewusst sind, die sie als Band im Leben vieler Fans spielen.
Irgendwann war ich dann an dem Punkt, dass ich dachte: "Dann mach ich das jetzt einfach!".
Ich hatte es vor allem vermisst, für hiesige Künstler zu arbeiten. Viele Uncle M Bands aus Deutschland sind auch privat Freunde geworden, die ich nicht nur der Band wegen treffe, sondern mit denen ich auch zu Fußballspielen fahre oder einfach mal saufen gehe.
Als das Label anrollte, musste ich kaum etwas verändern. Viele der ersten Uncle M Bands kannte ich schon über die Jahre zuvor, und so war es anfangs nur eine routinierte Weiterarbeit mit leicht veränderten Rollen. Über die Jahre nun sind bestimmt 200 betreute Projekte zusammengekommen, bei denen wir für jede Band im Grunde in einer anderen Rolle tätig sind. Diese jeweils individuelle Partnerschaft ist ein sehr wichtiger Faktor für mich, weil es jedem Menschen und seiner Situation gerecht wird und es ein ganz besonderes Gefühl für beide Seiten erzeugt.
Lange Rede: Die Anzahl zufriedener Einschlafmomente ist deutlich größer als die der schlaflosen Nächte.