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Exklusive Videopremiere: Eskalation veröffentlichen "Satt"

In "Satt" zeigen Eskalation eine ungewohnt intime Seite ihrer Selbst. Die neue Single des Septetts setzt sich mit den dramatischen Folgen menschlicher Gier auseinander - und schwört dabei auf keinen martialischen Aktivismus, sondern wagt den Blick nach innen.
Eskalation Satt

Vor knapp zwei Wochen veröffentlichten Eskalation ihre neue Platte "Hunger" und präsentierten damit nicht nur neues Material, sondern eine ganz neue Seite ihrer eigenen Identität. Die knallgelben Promobilder von vor einigen Jahren tauschte die Band gegen eine düstere Optik in Schwarz und Gold aus, das einst vorherrschend als Partyband definierte Image wandelt sich zu einem künstlerischen Geflecht dramatischer Geschichtenerzählung. "Hunger" diskutiert die schmale Gratwanderung zwischen dem Streben nach mehr und der eigenen Selbstüberschätzung, die nicht nur im alltäglichen Leben einzelner Individuen für Probleme sorgt, sondern obendrein eine ganze Gesellschaft bestimmt.

Kein Song beschreibt dieses Dilemma so gut wie "Satt", zu dem Eskalation nun ein Musikvideo veröffentlicht haben. Der Track meditiert im bedrückenden Synthie-Nebel, immer wieder aufgeweicht durch ein aus der Ferne erklingendes Saxophon, das der melancholisch-resignierenden Stimmung des Songs eine zusätzliche Komponente verleiht. "Ich hab' die Erde ausgehöhlt und in mich reingeschlungen/ Mit einem riesigen Strohhalm die Meere ausgetrunken" singt Frontmann Franky dazu und bezieht das Hunger-Thema damit auf die aktuell fortlaufende Umwelt-Debatte, die im Zeichen von "Fridays For Future" zwar endlich wieder Hoffnung erfahren hat, aber gleichzeitig auch eine zunehmende Angst in der Bevölkerung schürt. Das dazugehörige Musikvideo ist ebenso beklemmend: Trompeter Tobias steht eingeengt in der Dunkelheit, die Goldfarbe auf seiner Haut kann nur noch blass glänzen. Das Geflecht von Song, Video und Thema führt am Ende zum wütenden Ausbruch: Eskalation leiten den Track zur sphärischen Klimax, die mit der rebellierenden Phrase "Ich bin satt" verzweifelt den Ausweg aus dieser Situation sucht.